Zum Auftakt berichtete Silke Schneider vom Regierungspräsidium Darmstadt, dass der Bewirtschaftungsplan und das Maßnahmenprogramm zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen für den Zeitraum 2016 bis 2021 fortgeschrieben wird. Stellungnahmen zu den ausliegenden Entwürfen, die auch im Internet einsehbar sind (www.flussgebiete.hessen.de), können noch bis zum 22. Juni 2015 eingereicht werden.
Michael Braun von der HORSCH Maschinen GmbH referierte zum Thema Grundwasserschutz und pfluglose Bodenbearbeitung. Er stellte besonders heraus, dass der Erfolg einer pfluglosen Bodenbearbeitung in hohem Maße von pflanzenbaulichen Maßnahmen nach der Ernte abhängig ist. So sind z.B. eine exakte Strohzerkleinerung und Strohverteilung wichtige Kriterien, die nicht nur für den pfluglosen Ackerbau gelten. Auch die Einarbeitung der organischen Masse muss nach pflanzenbaulicher Notwendigkeit erfolgen. Zuerst soll eine flache Einarbeitung der Strohreste durchgeführt werden. Später müssen dann eine oder mehrere Bodenbearbeitungen folgen, die je nach Strohanfall bis zu 16 cm tief durchgeführt werden müssen. Als Faustzahl gilt: Je Tonne Ernterest muss die Bearbeitungstiefe 2 cm betragen.
Im Anschluss berichtete Dr. Nikolaus Bretschneider-Hermann vom Amt für den ländlichen Raum Bad Homburg zum Thema „Antragsverfahren und Fördermöglichkeiten von Maßnahmen zum Gewässerschutz im Rahmen des Hessischen Programms für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM)“.
Er stellte die wesentlichen Förderprogramme mit den einzelnen Gebietskulissen vor. Von den anwesenden Landwirten wurde bemängelt, dass eine Förderung des Zwischenfruchtanbaus im Maßnahmenraum Untermainebene bisher noch nicht erfolgen kann. Hier fehlt im Rahmen des HALM die notwendige Kulisse Erosion.
Gegebenenfalls sind in den nächsten Jahren noch Änderungen bei der Förderung möglich.
Nach der Mittagspause stellte Claudia Bade vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen die Neuregelungen zur Sachkunde im Pflanzenschutz vor. Anwender und Abgeber von Pflanzenschutzmitteln müssten zukünftig regelmäßige Fortbildungen zur Sachkunde absolvieren. Alt-Sachkundige müssten beim Regierungspräsidium Gießen bis spätestens 26. Mai 2015 ihre Sachkunde nachweisen und einen Ausweis beantragen.
Caroline Holler vom ZWO berichtete über die Ergebnisse der Demoversuche im Jahr 2014. Neben den Stickstoff-Formenversuchen in Weizen und Roggen, die bereits seit vielen Jahren durchgeführt werden, wurde gemeinsam mit dem Betrieb Günther Monath in Langstadt ein Stickstoff-Steigerungsversuch in Silomais angelegt. Hierbei zeigte sich ein Optimum bei einer N-Düngung von 190 kg/ha. Zusammen mit dem Betrieb Günter Diehl in Langstadt wurden verschiedene Roggensorten hinsichtlich Ertrag, Qualität und Rest-Stickstoff untersucht. Von den eingesetzten Sorten brachte „Palazzo“ in diesem Jahr das beste Ergebnis.
Mit dem Betrieb Susanne Ries in Münster wurde der Zwischenfruchtversuch von 2013 weitergeführt. Hier wurde auf den Zwischenfruchtflächen Mais mit unterschiedlichen N-Düngermengen angebaut. Es zeigte sich, dass der N-Bedarf des Mais durch den Anbau Zwischenfrüchten geringer ist.
Ein besonderer Höhepunkt im Jahr 2014 war ein Zwischenfruchtversuch, der gemeinsam mit dem Betrieb Günther Monath in Babenhausen angelegt wurde. Hier wurden 22 verschiedene Zwischenfrüchte und Zwischenfruchtmischungen ausgesät, die sich hervorragend präsentierten. Der Versuch hinsichtlich Ertrag in der Frisch- und Trockenmasse sowie nach Rest-Nmin-Gehalt und Stickstoffaufnahme ausgewertet. Dieser Versuch soll in diesem Jahr erneut durchgeführt werden.
Zum Abschluss stellte Christoph Puschner vom ZWO die N-Düngeempfehlungen für die Winterkulturen und aktuelle Nmin-Werte vor. Insgesamt liegen die Nmin-Werte in diesem Frühjahr auf gleichem Niveau wie im Jahr 2014. Neben Düngeempfehlungen für die verschiedenen Kulturen ging er auf die unterschiedlichen Düngestrategien für verschiedene Düngerformen ein.
Für die Landwirte, die an der Tagung, nicht teilnehmen konnten, fand am 12.03.2015 eine Abendveranstaltung statt, bei dem die wesentlichen Inhalte des Pflanzenbautages noch einmal vorgestellt wurden.
Rodgau, 23.03.2015